Hilker knackt Zwei-Stunden-Marke
Carina Hilker hat den Finteler Triathlon auf langer Strecke gewonnen. Mirko Haaser aus dem Orga-Team nahm dieses Mal nicht teil. Der Familienname tauchte dennoch in den Siegerlisten auf.
Fintel – Der 35. Finteler Triathlon hat bei den gut 150 Athleten einen großen Zuspruch gefunden. Dabei stand nicht nur der große Triathlon im Fokus. Über die lange Strecke bot Carina Hilker (geborene Brettmann) vom TV Sottrum eine überragende Leistung. Sie gewann souverän die Frauenwertung und belegte im Gesamtfeld Platz acht in 1:57:51 Stunden. Mit mehr als einer Minute Vorsprung siegte bei den Männern der Schneverdinger André Werner (1:45:08).
Carina Hilker hatte sich auf den Wettkampf, bei dem 700 Meter Schwimmen, 32 Kilometer Radfahren und zehn Kilometer Laufen gefordert waren, akribisch vorbereitet. Dass die Schwimm-Disziplin nicht im Baggersee, sondern im frisch renovierten Freibad stattfand, kam bei der 30-Jährigen sehr gut an. „Es ist schon ein Luxus, im klaren Wasser und mit vorgegebenen Bahnen zu starten. Dort hat man eine gute Sicht, erhält keine Fußtritte oder Ellenbogen-Checks“, betonte die Sottrumerin, die nach 14 Bahnen in die Wechselzone eilte. „Ich habe ein gleichmäßiges Tempo geschwommen, mich an meinen Nebenmann rangehängt und bin gut ins Ziel gekommen“, meinte Hilker, die im Freistil eine gute Zeit von 14:06 Minuten schwamm und verriet: „Ich komme von der Leichtathletik, bin läuferisch gut und hatte schwimmtechnisch Nachholbedarf. Daher habe ich einen Kurs bei Jörg Cordes im Ronolulu gebucht, der mich echt vorangebracht hat.“ Auch auf dem Rennrad machte sie eine gute Figur, schaffte die 32 Kilometer in starken 55:24 Minuten.
Die Strecke war moderat, verlief über Vahlde, Benkeloh und ging zurück nach Fintel. Sie musste drei Mal absolviert werden. „Es war schon ein einsames Rennen, da ich überwiegend allein gefahren bin“, berichtete Carina Hilker, die in ihrer Lieblingsdisziplin, dem Laufen, doch ein wenig beißen musste. Die wirkungsvolle Fan-Unterstützung am Straßenrand blieb aus. „Ich habe die Menschen an der Strecke vermisst. Durch die Anfeuerung und den Applaus wird man getragen, wenn die Beine schwerer werden“, bemerkte Hilker. „Den Gedanken aufzugeben gab es nicht. Doch ich musste mich zum Schluss schon quälen“, räumte sie ein und beendete den Lauf in 48:21 Minuten, womit sie mit der Gesamtzeit von 1:57:51 Stunden finishte und ein Ausrufezeichen setzte. „Ich hatte mir im Vorfeld die Frauen-Ergebnisse von 2019 angesehen. Die lagen über zwei Stunden. Das wollte ich unterbieten und habe es tatsächlich geschafft“, freute sich die Sottrumerin.
„Wir hatten aufgrund von Corona schon viele Absagen und auch das Fan-Interesse war deutlich geringer als in den Jahren zuvor“, gestand Mirko Haaser vom ausrichtenden TuS Fintel. „Ich denke, dass das neu aufgestellte Orga-Team vieles richtig gemacht hat. Jetzt gilt es, sich zu finden und einige Dinge zu optimieren.“ Haaser selbst wollte ebenfalls den großen Triathlon angehen, verzichtete aber doch. „Ich wollte mich primär auf meine Aufgaben konzentrieren“, erklärte er. Der Familienname tauchte dennoch in den Siegerlisten auf. Beim Swim-and-Run starteten Tochter Luise und Sohn Tammo. „Das Schwimmen über 300 Meter habe ich gut hinbekommen. Ich war nach dem 1 250-Meter-Lauf aber schon kaputt“, bemerkte der Elfährige, der Vierter wurde. Seine neunjährige Schwester gewann den Wettkampf der jüngeren Altersgruppe.
Einen Gold-Platz belegte auch Linus Schreiber vom TuS Rotenburg beim Schülertriathlon (200 Meter/10,5 Kilometer/2,5 Kilometer). Der 15-Jährige schwamm, radelte und lief der Konkurrenz einfach davon. „Ich war verletzt und konnte nicht trainieren. Auf der Laufstrecke habe ich mir die Kräfte aber gut eingeteilt und bin ohne Probleme ins Ziel gekommen“, bemerkte der Zehntklässler der Eichenschule Scheeßel, der nur 37:14 Minuten für seinen Sieg benötigte.
Den kleinen Triathlon der Erwachsenen (400 Meter/21 Kilometer/fünf Kilometer) gewann bei den Männern übrigens Heiko Märkert aus Ober Ochtenhausen in 1:03:57 Stunden. Schnellste Frau war Lokalmatadorin Kim Nikola Rosebrock aus Fintel (1:08:38).
Auch bei den vielen fleißigen Helfen an den Stationen war die Stimmung top. „Ich bin das erste Mal dabei und finde die familiäre Atmosphäre und das schöne Miteinander super. Dass Wasser aus Milchkannen gereicht wird, wo gibt es das sonst?“, betonte die Dänin Lonny Andersen, die gemeinsam mit Nanette Meyer einen Versorgungsstand an der Fan-Meile betrieb. „Dass sich immer wieder so viele Finteler als Helfer einbringen, ist sensationell“, fand auch Meyer.
„Das ist eine sehr gut organisierte, nicht kommerzielle und familiäre Veranstaltung. Ich bin beeindruckt, wie viele Freiwillige sich jedes Jahr engagieren“, stellte auch Siegerin Carina Hilken lobend fest.